Ein großer Tag für Vater Martin
Am 3. Advent war es soweit: Nach wochenlangen Proben haben die Kinder aus der Friedenskirche Vaihingen und die Kinder aus der evangelisch-methodistischen Kirche Sersheim gemeinsam das Musical „Vater Martin“ in der Friedenskirche aufgeführt. Da die Sersheimer Kinderkirche eine kleine Gruppe ist, haben sie die Zusammenarbeit mit der Vaihinger EmK-Kinderkirche gesucht und nach dem gelungenen Projekt sind alle Mitarbeiter und Kinder begeistert. Für dieses Musicalprojekt wurde eigens eine Instrumentalgruppe gebildet aus Klavier, Gitarre, Bass, Cajon, Querflöte und Cello. „Das wird bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass wir etwas zusammen auf die Beine stellen :-)!“ sagt Leiter Tobias Schmitt.
Aber um was ging es überhaupt?
Die Geschichte von Vater Martin hat Leo Tolstoi vor vielen Jahren erzählt. Und nach dieser Geschichte hat nun Gabriele Wächter ein Musical komponiert und getextet.
Vater Martin ist ein alter Mann, ein Schuster, der einfach und zufrieden im alten Russland lebt. Er lebt allein, nachdem die Frau verstorben und die Kinder weggezogen sind. Er ist freundlich und hilfsbereit, hat für jeden ein gutes Wort. Er freut sich, wenn er abends in seinem alten Sessel sitzen und gemütlich einen Tee trinken kann. Dabei liest er immer wieder mal in der Bibel – und am Weihnachtsabend liest er die Weihnachtsgeschichte: „Es begab sich aber zu der Zeit …“ „Wenn Maria und Josef zu mir gekommen wären, ich hätte ihnen mein Bett gegeben,“ sagt Vater Martin zu sich selbst, als er liest, dass die beiden keine Herberge gefunden haben. Und dann schläft er in seinem Sessel sein. Plötzlich hört er eine Stimme, die ihm sagt: „Ich werde dich morgen besuchen, achte darauf, dass du mich erkennst.“
Vater Martin weiß nicht, ob er geträumt oder gewacht hat, aber er will am nächsten Tag auf die Straße achten und auf den Besuch von Jesus warten. - Doch am nächsten Tag kommen nur Straßenkehrer und arme Leute vorbei, die Vater Martin freundlich mit Tee versorgt oder ihnen Suppe anbietet. Ja, einer armen Mutter schenkt er sogar die ersten Schuhe seiner Kinder, an denen eigentlich sein Herz hing.
Enttäuscht, dass Jesus doch nicht zu ihm gekommen ist, sitzt er wieder in seinem Sessel und liest in der Bibel. Da ist ihm so, als höre er Stimmen, die sagen: „Hast du mich erkannt, Vater Martin?“ und er sieht all die Leute vor sich, denen er heute geholfen hat. Und dann hört er auch die Stimme, die ihm in der vergangenen Nacht den Besuch versprochen hat: „Ich bin hungrig gewesen – und ihr habt mir zu essen gegeben, ……ich bin…… . Wo immer du heute einem Menschen geholfen hast, da hast du mir geholfen"
Da geht Vater Martin ein Licht auf: „Kinder, Kinder“ sagt er, „dann ist Jesus ja doch zu mir gekommen!“
Das Musical wurde im Rahmen der Sonntagsschulweihnachtsfeier aufgeführt, in der natürlich die Bescherung nicht fehlen durfte, ebenso wenig der anschließende gemütliche Teil bei Punsch und Gebäck.
M.W.